1723 als Bach fast nicht Thomaskantor in Leipzig wurde…

Ein Abend der Kirchenmusik mit
La Porta Musicale

Programm

1723, Wie Bach fast nicht Thomaskantor in Leipzig wurde….

Ein musikalischer Wettstreit
mit Musik von J.S. Bach und C. Graupner.

Vor 300 Jahren trat Johann Sebastian Bach sein Amt als Thomaskantor in Leipzig an. Da war er gerade Ende 30 und eher als exzellenter Organist und Komponist weltlicher Werke bekannt. Heute als Barock-Genie und „lieber Gott der Musik“ gefeiert, gab es in der stolzen Messe- und Unistadt Leipzig ernste Zweifel, ob der Thüringer der Aufgabe gewachsen wäre, den Gottesdienst nicht nur in der Thomaskirche möglichst andächtig zu gestalten. Zu Recht?

Es soll der ganz große Wurf werden, mit dem sich Leipzig in die erste Liga der Musikstädte katapultiert. Deshalb schreibt der Leipziger Rat nach dem Tod von Thomaskantor Johann Kuhnau im Sommer 1722 nach Hamburg und bietet das Amt Georg Philipp Telemann an, „weil er wegen seiner Music in der Welt bekannt wäre.“

Für Leipzig ist Bach nur dritte Wahl.

Telemann ist nicht abgeneigt, und so wählen die Leipziger Ratsherren ihn am 11. August 1722 zum neuen Thomaskantor. Im November sagt er jedoch ab: Die Hamburger Pfeffersäcke haben sein Jahresgehalt um 400 Gulden erhöht, um ihn zu halten.

Der zweite Kandidat, Johann Friedrich Fasch, will vom Lateinunterricht freigestellt werden, der dritte, Darmstadts Hofkapellmeister Christoph Graupner, wird von seinem Landesherrn nicht freigegeben.

In dieser Situation spricht der Ratsherr Abraham Christoph Platz sein oft zitiertes Wort: „Da man nun die Besten nicht bekommen könne, so müße man mittlere nehmen.“

Die Probe am 7. Februar 1723 fällt zur Zufriedenheit der Leipziger Ratsherren aus. Nach den Erfahrungen mit Telemann und Graupner lassen sie sich vorsichtshalber von Bach versichern, er werde sich „binnen drei oder höchstens vier Wochen von dem Anhalt-Cöthischen Hofe lösen.“

Es spielt für Sie:
La Porta Musicale

Die Barockgeigerin Gabriele Steinfeld und die Cembalistin Anke Dennert sind langjährige Spezialistinnen ihrer historischen Instrumente und erfahrene Kammermusikerinnen der Alten Musik.

Nach begeistert aufgenommenen Konzerten als Duo begründeten sie 2012 LA PORTA MUSICALE.

Seither gestalten die beiden Hamburgerinnen mitreißende Konzerte, die sich einerseits den Stars des 17. und 18. Jahrhunderts, aber vor allem selten zu hörenden Werken und ihren vergessenen Komponisten widmen.

In originellen Programmen nehmen sie ihr Publikum mit in die Welt der höfischen Kammermusik. Diese werden durch Moderationen ergänzt, die eine vergangene Musikkultur lebendig werden lassen.

Mit Workshops (Vivaldi und Telemann) begeistern sie auch ein junges Publikum für die Schönheiten und Besonderheiten dieser liebenswerten Musik. In Benefizkonzerten öffnen sich die musikalischen Tore auch Hörern anderer Musikformate.

Das Duo widmet sich besonders dem norddeutschen und italienischen Barockrepertoire sowie Komponistinnen dieser Epochen.