Orgel: Dr. Hans-Christian Tacke
Programm:
Orgelimprovisationen zu den Figuren des Ecce Homo
Ecce homo
Ja, ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme.
Glühe und verzehr´ ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich!
Friedrich Nietzsche
- Prélude – Kyrie Orbis Factor – Herr des Himmels und der Erde…
- Plein Chant
- Tierce en taille
- Plein Chant – Choralgesang: „Dass er uns behüte…“
- Récit de Nasard – Rezitation der Quintflöte: Erzählen, Hören, Staunen
- Acclamations – Christus vincit – Anrufungen: Christus siegt
- Meditation des oiseaux à Olivier Messiaen (1908 – 1992) Vögel: Mittler zwischen Himmel und Erde
- Meditation – Ubi caritas et amor – Wo Güte und Liebe…
- Carillon à la mémoire des temps humains
- Récit de Cromorne – Erzählung des Krummhorns
- Grand Jeu – „Großes Spiel“: Volle Orgel mit allen Zungenstimmen
In meinen Improvisationen zu „Ecce homo“ spüre ich mit sehr unterschiedlichen Klängen und Klangkombinationen verschiedensten menschlichen Emotionen nach, denn Emotionalität in Kunst und Musik gehört zu den Besonderheiten des menschlichen Daseins. Die Figuren Stephan Gubers sind alle meditativ in sich gekehrt – oder durch Blicke kommunikativ – aufmerksam einander zugewandt. Damit sind sie Abbilder von uns allen. Ganz im Sinne Nietzsches setzte ich einzelne Figuren oder Figurengruppen in gleißendes Licht und fokussiere sie damit. Ich lasse u.a. gregorianische Melodien erklingen, die eng verbunden sind mit den Worten – meist aus Psalmen. Sie spiegeln die wichtigsten Facetten menschlichen Lebens wider. Die Orgelmusik, die seit jeher die menschlichen Emotionen in den Blick nimmt, ist die französische. Sie ist „sprechende“ Musik. Deshalb sind sämtliche Teile daran stilistisch angelehnt.