ÜBER DAS WERK:
Bei seinen Englandreisen in den 1790er Jahren hörte Joseph Haydn (1732-1809) die Oratorien Georg Friedrich Händels in großer Besetzung in der Londoner Westminster Abbey.
Mächtig beeindruckt, suchte er durch die musikalischen Mittel der reifen Wiener Klassik ähnlich monumentale Musik zu komponieren und setzte mit „DieSchöpfung“ eine musikalische Landmarke zwischen Händels und Mendelssohns Oratorien.
„Die Schöpfung“ behandelt die Erschaffung der Welt in drei Teilen,entsprechend des ersten Kapitels der biblischen Genesis. Der Dritte Teil ist bibeltextfrei und betrachtet das erste Menschenpaar, Eva und Adam, im Paradies. Deren Sündenfall klingt in der grundsätzlich positiv gestimmten Schöpfungsverbundenheit nur leise an.
Die drei Solopartien stellen die Erzengel Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass) dar, welche die Abfolge der Schöpfungstage erzählend begleiten.
Der Chor durchläuft eine Serie vongewaltigen und eindrücklichen Passagen. Das Orchester gestaltet oft tonmalerische Episoden ohne Gesangbegleitung, z.B. den Aufgang der Sonne oder das Chaos vor der Schöpfung.
Der tief religiöse Haydn empfand das Komponieren der Schöpfung zwischen 1796 und 1798 als grundlegend inspirative und religiöse Erfahrung:
»Erst als ich zur Hälfte in meiner Komposition vorgerückt war, merkte ich, daß sie geraten wäre; ich war auch nie so fromm, als während der Zeit, da ich an der Schöpfung arbeitete; täglich fiel ich auf meine Knie nieder, und bat Gott, daß er mir Kraft zur glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen möchte..«
(Griesinger,1810).
Haydn arbeitete bis zur physischen Erschöpfung an seinem Werk, dass eine begeistert aufgenommene öffentliche Uraufführung am 19. März 1799 im alten Wiener Burgtheater erlebte.
Die Wiener Zuhörerschaft inklusive der anwesenden kaiserlichen Majestäten feierte die Aufführung frenetisch mit Rufen nach „Papa Haydn! Es lebe die Musik!“, und die Schöpfung wurde noch zu Lebzeiten Haydns zu einem in mehreren Sprachen aufgeführten Klassiker.
Griesinger, G.A. (1810): Biographische Notizen über Joseph Haydn. Leipzig: Breitkopf & Härtel
SOLISTEN:
Sopran: Beate Mordal, Tenor: Carl Rahmqvist, Bass: Johann Dornwald
ORCHESTER:
Konzertmeister: Stefan Steinröhder.
I. Flöte: Kristin Seifert, II. Flöte: Heike Zehe, III. Flöte: Rolf Birk.
I. Oboe: Claudia Lahaye, Elisabeth Marschner, II. Oboe: Dayong Zhang.
I. Klarinette: Frank Christmann, II. Klarinette: Rolf Birk.
I. Fagott: Mitja Buchner, II. Fagott: Niklas Ludwig.
Kontrafagott: Niklas Ludwig.
I. Horn: Annemarie Borgmann, II. Horn: Jörg Bölte.
I. Trompete: Johannes Keil, II. Trompete: Gabriel Bars.
Tenor-Posaune: Alexander Stürmer, Alt-Posaune: Christian König,
Bass-Posaune: Kyrill Zafirov.
Timpani: Benjamin Leuschner.
I.Violine: Birgitta Findeisen, Stefan Steinröhder, Anja Wasmuth, Franziska Urton, II.Violine: Kathya Contreras, Kari Mattson, David Sogoan, Roman Brčič.
Viola: Angel Muñoz, Rubén Pino Benavides, Gisela Fischer, Christine Noetzel, Ana González Vicente.
Violoncello: Margarita Fonotova, Miriam Griess, Renata Schietzel.
Kontrabaß: Michael Weidknecht.
Cembalo: Miso Kim
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